Zurück aus dem Urlaub und mittlerweile auch wieder aklimatisiert, hole ich nichts Exotisches aus dem Gepäck, sondern starte heute ganz pragmatisch mit der Verarbeitung einer Riesenzucchini. Vor einiger Zeit hatte ich bereits hier berichtet, dass ich mich dieses Jahr auf das Experiment Gärtnern eingelassen habe. Nun ist es an der Zeit für einen kurzen Zwischenbericht.
Als wir nach gut zweiwöchiger Abwesenheit nach dem Rechten in unserer Parzelle gesehen haben, sind wir auf eine wahre Oase gestoßen, an der sich leider nicht nur wir selbst, sondern auch ein paar Raupen bedient haben. Die Blätter unserer Kohlpflanzen sind trotz Pflanzenschutznetz recht löchrig genagt, aber das tat meiner Gärtnerfreude trotzdem keinen Abbruch. Schließlich wächst man mit seinen Erfahrungen und für nächstes Jahr gilt eben Augen auf und fleißiger Schädlinge absammeln.
Damit wären wir allerdings bei einem Punkt, den ich doch ein wenig unterschätzt habe. Zweimal die Woche zum Acker zu fahren, ist für meine Familie und mich gerade so machbar. Besser wäre aber tatsächlich drei- bis viermal. Nicht nur zur Schädlingsbekämpfung, auch das Lockern des Bodens ist gerade in der Anfangsphase besonders wichtig und zeitintensiver als ich dachte. Wenn man jedoch wie ich, ohne Perfektionismus an die Sache herangeht, dann ist der Acker definitiv eine Bereicherung, denn egal wie viel Arbeit man reinsteckt, man wird in jedem Fall belohnt. Und manchmal fällt die Belohnung sogar etwas üppiger aus, denn es gibt reichlich dankbares Gemüse, dass auch ohne ausgiebige Hege und Pflege wächst und gedeiht. Dazu gehören Zucchini, Gurke, Mangold, Buschbohnen, Kohlrabi, Salat und Kürbis. Klar je jünger und knackiger ein Gemüse, umso schmackhafter ist es. Aber auch Riesenexemplare wie die fast 3 kg schwere Zucchini, die wir kürzlich geerntet haben, müssen nicht verschmäht werden. Sie eignen sich bestens zum Einlegen oder aber als gefülltes Ofengemüse. Als solches ist die Zucchini auf unserem Esstisch gelandet.
Das Rezept hier ist ein Basisrezept, das viel Spielraum für eigene Interpretation lässt. Die Menge der angegebenen Zutaten mag viel erscheinen, aber Reste der Füllung können eingefroren und später wieder verwendet werden, schmecken aber auch für sich sehr gut. In meiner Füllung kommen hauptsächlich Reis und Räuchertofu zum Tragen, wobei letzterer eine deftige Note mit ins Spiel bringt. Wenn Ihr es weniger schlicht mögt, könnt Ihr die Reismenge reduzieren und stattdessen noch mehr Gemüse wie zum Beispiel Paprika und Tomaten in die Füllung einarbeiten. Meine einfache Variante kam bei meinem Sohn, der gerne Reis pur isst, sehr gut an. Aber ich werde ganz sicher auch noch verschiedene Abwandlungen dieses Rezepts auf den Tisch bringen. Schließlich ist die Zucchinisaison noch lange nicht zu Ende.
- 2 Becher Vollkornreis (ca. 370 g)
- 1 bis 2 rote Zwiebeln
- 3 Knoblauchzehen
- 2 EL Rapsöl
- 3 EL Sojasauce
- 2 Maiskolben
- 250 g Räuchertofu
- 1½ bis 2 TL Salz
- Pfeffer
- zwei bis drei Prisen Cayennepfeffer
- 700 ml passierte Tomaten
- Saft einer Limette
- 1 TL mildes geräuchertes Paprikapulver (optional)
- eine große Zucchini (meine hatte etwa 2,4 kg), kleinere tun es natürlich auch (siehe Notiz)
- etwas Olivenöl
- Toppingvorschläge
- etwas Oregano (frisch oder getrocknet)
- etwas Nährhefe
- geröstete und gehackte Nüsse
- Ofen auf 180° vorheizen. Den Reis gründlich waschen und in der doppelten Menge Wasser zum kochen bringen, dann leise köcheln bzw. ausquellen lassen bis er gar ist. Bei mir hat das ungefähr 35 Minuten gedauert, aber da die Garzeit von Reissorte zu Reissorte variieren kann, schaut Ihr am besten nach, was auf Eurer Packung steht.
- In der Zwischenzeit Zwiebeln schälen und würfeln. Den Knoblauch ebenfalls schälen und fein hacken. In einer tiefen Pfanne das Rapsöl erhitzen und die Zwiebeln darin anrösten und bei kleiner Flamme karamellisieren lassen. Das dauert etwa 30 Minuten. Dann den Knoblauch dazugeben, kurz mitrösten und mit Sojasauce ablöschen. Die Tomatenpassata angießen und einmal aufkochen lassen.
- Während die Zwiebeln brutzeln die Zucchini waschen, halbieren und entkernen. Je nachdem wie groß Eure Zucchini ist, könnt Ihr nach dem Entkernen auch noch etwas Fruchtfleisch rauskratzen und dann später mit zu der Füllung geben. Das verkürzt die Garzeit ein wenig. In jede Zucchinihälfte etwas Olivenöl träufeln und das Öl mit einem Pinsel rundherum auf der Zucchini verteilen. Je größer Eure Zucchini, je eher in den Ofen damit, wo Ihr die Hälften schon für 10 bis 15 Minuten vorgaren könnt. Kleinere Zucchini brauchen keine extra Vorlaufzeit im Ofen.
- Den Räuchertofu würfeln und im Mixer zu Bröseln zerkleinern. Den Mais schälen und die Körner von den Kolben schneiden.
- Beides zum fertig gegarten Reis geben und zusammen mit der Zwiebeltomatensauce und dem Limettensaft gut unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Anschließend die Masse in die Zucchinihälften füllen und diese dann im Ofen weitere 25 bis 30 Minuten fertig garen.
- Auf Teller verteilen und Oregano und etwas Nährhefe darüber geben.
Der Füllung könnt Ihr natürlich nach Belieben weitere Zutaten hinzugeben oder den Reis beispielsweie durch Couscous, gegartes Getreide oder Linsen ersetzen. Auch Reste lassen sich hierbei gut verwerten.