Cremige Steckrübensuppe

Steckrüben habe ich vor gut zwanzig Jahren während eines längeren Aufenthaltes in Wales kennengelernt. Damals wurden sie meist als Püree zum Sunday Roast gereicht und ich habe mich augenblicklich in ihren süßlichen, an Kohlrabi erinnernden Geschmack verliebt. Kamen sie Sonntags einmal nicht auf den Teller, habe ich sie schmerzlich vermisst. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich zurück in in der Heimat nicht einmal versucht habe, ihnen die Treue zu halten. Weder habe ich mir in Wales das Gemüse in rohem Zustand jemals zeigen lassen (ich entschuldige das einfach mal mit meinen damals zarten 18 Jahren ?), noch waren mir die Rüben aus Deutschland bekannt. Wahrscheinlich habe ich deshalb nie wirklich die Augen danach offen gehalten. Mit den Jahren hat sich mein Ernährungshorizont glücklicherweise erweitert und ich konnte meine alte Liebe irgendwann doch wiederfinden. Eines Tages haben mich an einem Marktstand scheinbar unbekannte, kugelrunde Knollen mit rotbrauner Schale angelacht. Ich habe mir erklären lassen, worum es sich dabei handelt und was man damit machen kann, immer noch nicht ahnend, dass ich es hier mit „swede“, meiner geliebten Gemüsebeilage aus Wales, zu tun hatte.

Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass Steckrüben seitdem regelmäßig auf meinem Speiseplan anzutreffen sind. Heute präsentiere ich sie Euch als Suppe in einem besonders cremigen Gewand. Begleitet werden sie dabei von Möhren und Lauch, die allerdings nur eine untergeordnete Rolle einnehmen. Sie sind quasi der Sidekick, der die Steckrübe so richtig glänzen lässt. Piment, Nelke und Muskatnuss verleihen der Suppe eine holzigsüße Schärfe, die von der Säure der Orange aufgefangen wird. So richtig rund wird das Ganze schließlich mit einem Schuss Rübensaft, der alle Aromen perfekt ausbalanciert. Und wie es sich für eine gute Suppe gehört, habe ich gleich einen Vorrat für mehrere Tage gekocht, so dass Ihr einen Teil einfrieren und an faulen Tagen wieder vorholen könnt. Also los geht’s.


CREMIGE STECKRÜBENSUPPE

Zutaten für etwa 8 bis 10 Portionen
das weiße Ende einer Stange Lauch, halbiert und in Ringe geschnitten
eine Pastinake, geschält und grob gewürfelt
2 Möhren, geschält und grob gewürfelt
eine große Steckrübe (etwa 1,5 kg), geschält und gewürfelt
2 EL Rapsöl
Saft von zwei Orangen
1 TL Paprika edelsüß
1 TL Koriandersamen (gemahlen)
¾ TL Piment (gemahlen)
½ TL Nelke (gemahlen)
¼ TL frisch geriebene Muskatnuss
Salz und Pfeffer nach Geschmack
2 Lorbeerblätter
2 Stängel Liebstöckel (optional)
2 l Gemüsebrühe (eventuell etwas mehr)
200 ml Hafercuisine
2-3 TL Rübensaft
eine handvoll Petersilie, fein gehackt
eine handvoll Walnüsse, geröstet und gehackt (optional)


Zubereitung
1.   Gebt das Öl in einen großen Topf und erhitzt es. Lauch, Pastinake und Möhre dazugeben und 5 Minuten darin anrösten. Dann die Gewürze dazugeben und für etwa 2 Minuten mit dem Gemüse rösten. Anschließend mit dem Orangensaft ablöschen.

2.   Jetzt kommen die Steckrübenwürfel, Liebstöckel, Lorbeerblätter sowie Salz und Pfeffer dazu und Ihr gießt die Brühe an. Das Ganze einmal aufkochen lassen und dann für 30 Minuten leise köcheln lassen.

3.   Wenn das Gemüse gar ist, die Hitze abstellen, Lorbeerblätter aus dem Topf fischen und die Suppe pürieren. Für eine cremigere Konsistenz gießt Ihr abschließend die Hafercuisine dazu. Jetzt nur noch mit Salz, Pfeffer und Rübensaft abschmecken. Auf Schüsseln verteilen und mit Petersilie und Walnüssen anrichten.


Notiz: Das Grün des Lauches könnt Ihr verwenden, wenn Ihr wie hier beschrieben vorher Eure eigene Brühe herstellen möchtet.

Zeitaufwand: 15 Minuten Vorbereitung + 40 Minuten Kochzeit

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