Wahrscheinlich werde ich hier noch ein paar mal mit Erdbeeren um die Ecke kommen. Ich liebe diese süßen Vitaminbomben einfach und kann nicht genug davon bekommen. Eigentlich esse ich die Früchte am liebsten pur, aber hin und wieder braucht der Mensch dann doch eine Abwechslung. In diesem Fall eine neue Beigabe für unseren Frühstücksbrei, den ich nur ungern ganz ohne Früchte oder Sauce esse. Und auch die liebste Basis in Form von Haferflocken sollte diesmal nicht ganz allein bleiben, da ich mir etwas zusätzlichen Biss gewünscht habe. Den wiederum bekommt man ganz einfach durch die Zugabe von ein wenig Amaranth. Und übrigens nicht nur das, sondern auch noch jede Menge Nährstoffe. Nach dem letzten infolastigen Beitrag geht es heute gleich mit mehr Wissensvermittlung weiter, aber keine Sorge, es wird hier bald auch wieder leichtere Lektüre geben. Heute aber sollen die positiven Eigenschaften von Amaranth beleuchtet werden. Also los geht’s.
Amaranth zählt zu den Pseudogetreiden und ist eine wahre Eiweißbombe. Es enthält sämtliche essentiellen Aminosäuren und verfügt insgesamt über einen Proteingehalt von etwa 15 bis 18 Prozent – so viel erreicht kein herkömmliches Getreide. Zudem enthält es einen besonders hohen Anteil der Amonisäure Lysin, die in Getreide eher selten zu finden ist und ein besonders wertvolles Eiweiß darstellt. Es wird für die Herstellung von L-Carnitin gebraucht, das eine zentrale Funktion sowohl im Energiestoffwechsel als auch bei der Fettverbrennung hat. Zum Aufbau von Kollagen ist Lysin ebenso unentbehrlich. Kollagen ist DAS Struktur- und Stabilitätsmolekül in unserem Organismus und macht etwa die Hälfte aller Körperproteine aus. Fehlt Kollagen, dann runzelt die Haut, dem Bindegewebe fehlt es an Spannkraft und die Knochen werden spröde.
Amaranth besitzt außerdem einen deutlich höheren Anteil an Mineralstoffen und Spurenelementen als andere Getreidearten und stellt diese damit in den Schatten. Besonders hervorzuheben ist sein äußerst hoher Magnesiumgehalt von etwa 330 mg sowie sein hoher Calciumgehalt von 215 mg. Auch sein Eisenreichtum (9 mg) und seine Zinkwerte (4 mg) sind nicht zu verachten. Besonders in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Erkrankungen, denen ein Eisenmangel zugrunde liegt, ist sein hoher Eisengehalt von grosser Bedeutung.
Schließlich wäre da noch der Fettanteil, der ebenfalls positiv auffällt. Das in den Samen enthaltene Öl besteht zu 70 % aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die schützend auf das Herz wirken sollen. Außerdem sind sie wichtig für den Stoffwechsel und die Zellerneuerung und gelten als Fänger von freien Radikalen. Darüber hinaus haben wissenschaftliche Studien mittlerweile ergeben, dass das Korn bei folgenden Symptomen hilfreich sein kann: Eisenmangel, chronische Müdigkeit, Erschöpfung, Nervosität, Kopfweh, Migräne, Schlafstörungen und Magenweh.
Einziges Manko, Amaranth wird vor allen Dingen in Südamerika angebaut und ist nur schwer aus deutscher Landwirtschaft zu erhalten, was seinen ökologischen Fußabdruck leider schmälert. Immerhin haben meine Recherchen ergeben, dass es einige Landwirte gibt, die sich mehr oder weniger aus Liebhaberei im Anbau von Amaranth versuchen und den kleinen Ertrag ab Hof verkaufen. Hans Bär versendet seinen Bärkrafft Amarant sogar deutschlandweit. Juchu! Zukünftig werde ich also bei ihm mein Glück versuchen.
Puh, wenn das mal nicht genug Fakten waren. Ich könnte Euch natürlich noch über sämtliche Vorteile von Haferflocken oder der Erdbeere informieren, aber dafür gibt es sicher noch Gelegenheit. Dann können wir auch gleich über freie Radikale sprechen ?, die heute nur erwähnt sein sollen.
Hafer Amaranth Brei mit Erdbeersauce – so wird’s gemacht
Zutaten für den Brei (ergibt 2 Portionen)
500ml Reisdrink
100g Haferflocken (Großblatt)
50g Amaranth
Zutaten für die Erdbeersauce
300g Erdbeeren
1Tl Balsamico Essig
2EL Ahornsirup
eine Prise Salz
etwas Minze
Zubereitung
1. Den Reisdrink mit den Haferflocken in einen Topf geben. Amaranth gründlich in einem sehr feinen Sieb unter fließendem, warmem Wasser abspülen und ebenfalls in den Topf geben. Alles einmal kurz aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren und den Brei 20 Minuten köcheln lassen.
2. In der Zwischenzeit die Erdbeeren waschen, halbieren und bis auf die Minze mit den anderen Zutaten in einen Topf geben. Auch die Erdbeeren einmal aufkochen und dann leise weiter köcheln lassen bis die Erdbeeren ordentlich Saft abgegeben haben, sie sollen aber nicht unbedingt zerfallen, sondern nur weich werden.
3. Den Brei in Schüsseln füllen, mit der stückigen Erdbeersauce übergießen. Noch ein zwei frische Erdbeeren dazugeben und mit gezupfter Minze bestreuen.
Notiz: Falls Ihr Euch fragt, warum Ihr den Amaranth waschen sollt, hier kommt die Antwort. Die Körner können Spuren von Saponin enthalten, was ihnen einen unangenehm bitteren und seifigen Geschmack verleihen kann. Um das zu vermeiden, wascht Ihr die Samen einfach gründlich vor dem Kochen. Falls ihr es wie ich diesmal vergesst, geht die Welt aber auch nicht gleich unter ?.
Zubereitungszeit: 5 Minuten Vorbereitung, 20 Minuten Kochzeit