Nach einer vernaschten Kindergeburtstagsfeier am Vortag hatte ich das dringende Bedürfnis nach einem herzhaften Frühstück. Normalerweise stellt das für mich eine ziemliche Herausforderung dar, denn der große Herr im Haus frühstückt gar nicht, während der kleine Mann und ich selbst wahre Süßschnäbel sind und Pfannkuchen, fruchtiges Porridge oder süße Waffeln einem deftigen Frühstück zu mindestens 95% vorziehen. So war mein Sohn auch dieses Mal nicht von einer Abwechslung zu überzeugen, schon gar nicht in Form von Suppe, die auch noch mit Miso daherkommt. Also habe ich alleine dieses wohltuende Süppchen geschlürft und dabei zumindest mein Frühstücksritual überdacht.
Zugegeben die Suppe ist eher banal, kein kulinarisches Meisterwerk. Ich wage hier eigentlich kaum von einem Rezept zu sprechen. Hinzu kommt, dass die typischen Zutaten wie Tofu und Algen fehlen, weil ich sie gerade nicht vorrätig hatte. Trotzdem das Gute liegt ja bekanntlich oft im Einfachen, das in diesem Fall durch die Misopaste etwas aufgepeppt wird. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich ein großer Miso-Fan bin und tatsächlich Miso allein in heißem Wasser aufgelöst trinken könnte.
Miso ist eine japanische Würzpaste, die im Grunde genommen aus fermentierten Sojabohnen besteht. Manchmal wird auch Reis oder Gerste hinzugegeben. Je nach Zutaten und Reifezeit entsteht eine eher helle, süßlichere oder eine dunkle, würzigere Paste. Ich bevorzuge eindeutig die kräftigere Variante. Leckere Misosorten findet man natürlich im Asialaden, aber mittlerweile auch in jedem Biomarkt oder im Reformhaus. Aufgrund der Milchsäurebakterien, die durch den Fermentationsprozess freigesetzt werden, ist Miso besonders gut für Magen und Darm. Und für alle, die sich rein pflanzlich ernähren, stellt es außerdem eine gute Eiweißquelle dar.
Noch ein paar Worte zum Rezept – auf dem Foto fehlt übrigens der darin erwähnte Reis. Daran hatte ich mich erst erinnert als die Bilder schon im Kasten waren, ihn dann aber totzdem noch in die Suppe gegeben. Damit bekommt das Ganze eindeutig einen höheren Sättigungswert. Wer mag kann zusätzlich zum Ingwer auch noch Knoblauch hinzugeben. Für meine Geschmacksnerven war das allerdings eindeutig noch zu früh am Tag.
Schnelle Misosuppe – so wird’s gemacht
Zutaten für 2 Portionen
1l Wasser
1 ½ EL dunkle Misopaste
1TL frisch geriebener Ingwer
1 große Möhre
150g Blumenkohlröschen
3 große rosé Champignons
5EL Mais (aus Glas oder Dose)
1 bis 2 Handvoll Reis vom Vortag
1 Frühlingszwiebel
Zubereitung
1. Die Möhre schälen und schräg in dünne Scheiben schneiden. Champignons putzen und ebenfalls in Scheiben schneiden. Blumenkohl in kleine Röschen zerlegen und schließlich die Frühlingszwiebel in Ringe schneiden.
2. Wasser in einen Topf füllen, die Misopaste und den fein geriebenen Ingwer mit dem Schneebessen darin auflösen und die Flüssigkeit anschließend zum Kochen bringen.
3. Zuerst die Möhren dazugeben und ca. 3 Minuten köcheln lassen. Dann die Blumenkohlröschen und die Champignons dazugeben und weitere 5 Minuten leise köcheln lassen. Zum Schluss den Mais unterrühen und 1 bis 2 Minuten in der Suppe warm werden lassen. Die Suppe selbst nicht mehr köcheln lassen.
4. Die Suppe auf Schüsseln verteilen und mit Reis und Frühlingszwiebeln toppen.